Jubiläumsfahrt zum 10 – jährigen Bestehen

Förderverein  besichtigt Hohenpeißenberg und das Orgelzentrum in Valley

Überbach: Der Förderverein „Freunde der Dorfkirche St. Johannes und St. Vitus in Überbach besuchte, aus Anlass seines 10 – jährigen Bestehens die Wallfahrtskirche in Hohenpeißenberg und das Orgelzentrum in Valley.

Bei herrlichstem Wetter und einer tollen Fernsicht begrüßte Bürgermeister und Kirchenpfleger Thomas Dorsch die Reisegesellschaft mit dem Glockengeläut der Wallfahrtskirche. Zwei Gotteshäuser empfangen die Besucher. Zum einen die spätgotische Gnadenkapelle aus dem Jahre 1540 mit dem Patrozinium „Maria Geburt“ und zum anderen die prächtige Wallfahrtskirche aus der Spätrenaissance mit dem Patrozinium“ Maria Himmelfahrt“ die im Jahre 1620 feierlich eingeweiht wurde. Beide Gotteshäuser präsentieren sich heute mit erlesener Kunst im Gewand des Bayerischen Barock und Rokoko. Während der Kirchenführung durch Gnadenkapelle und Wallfahrtskirche erläuterte Thomas Dorsch, welche immensen Kosten die Renovierungen beider Kirchen einschließlich neuer Glocken und einer neuen Orgel verschlungen haben. Dies wäre ohne den Förderverein Freunde der Wallfahrtskirche

„Maria Himmelfahrt“ Hohenpeißenberg im Pfaffenwinkel e.V. mit derzeit 550 Mitgliedern nicht zu stemmen gewesen. Die Kontakte zwischen Thomas Dorsch und Andreas Rupp waren auch die Auslöser zur Gründung eines Fördervereines für die Überbacher Dorfkirche im Jahre 2013. Nach der Führung fand um 10 Uhr ein Festgottesdienst zu Ehren des Rosenkranzfestes in der Wallfahrtskirche, zelebriert  mit  Pfr. i. R.  Xaver Wölfle und an der Orgel Andreas Rupp statt. Anschließend konnte noch das ehemalige Observatorium besichtigt werden. Nach dem gemeinsamen  Mittagessen ging die Fahrt weiter  zum Orgelzentrum in Valley.

Nach einer kurzen Kaffeepause  begrüßte der Leiter  und Gründer des Orgelzentrum

Dr. Sixtus Lampl (ehem. Oberkonservator am Bay. Landesamt für Denkmalpflege) in der nahe gelegenen Zollingerhalle alle Teilnehmer. Dr. Sixtus Lampl sieht in der Vielfalt der Pfeifenorgeln eine der herausragenden Leistungen des christlichen Abendlandes. Seinen reichen Erfahrungsschatz möchte er nicht nur an Orgelspezialisten, sondern an alle Musikfreunde weiter vermitteln.

Zu Beginn seiner Orgeldenkmalspfleger-Tätigkeit im Jahre 1980, wagte er als  einer der wenigen, für die Erhaltung der verpönten und schlechtgeredeten romantischen Orgeln ein  Plädoyer zu halten: „Werft doch nicht alle diese Instrumente weg – worauf soll man denn sonst die Orgelkompositionen dieser Zeit spielen?“ So blieb dem Orgeldenkmalpfleger nichts anderes übrig, als in Eigeninitiative und auf eigene Kosten Lagerplätze und Hallen anzumieten oder zu erbauen,  um durch Einlagerung  der historisch wertvollen Instrumente, ihre sonst drohende Verschrottung zu verhindern. So kamen nach und nach ca. 60 Orgeln zusammen. Aus diesem Fundus konnte auch die seit 2002 in der Filialkirche in Überbach stehende Orgel, ( erbaut  im Jahre 1875 durch den bekannten Münchner Orgelbaumeister Max Maerz  1812-1879 damals für den Wallfahrtsort Birkenstein bei Fischbachau), durch die Kath. Kirchenstiftung in Überbach  erworben werden. Die Zollingerhalle steht seit 2001 beim Alten Schloß in Valley, und entstand aus einer  alten Sägewerkshalle im Jahre 1923 bei Grub. Erst durch die Vorsetzung einer Präambel, für Baudenkmäler in der Bay. Bauordnung, konnte das Baugenehmigungsverfahren nach 13 Jahren abgeschlossen werden. Die Halle erweist sich heute mit ihrer historischen lamellenartigen Dachkonstruktion und ihrer  hervorragenden  Musikakkustik als ein besonderes Klangwunder. In ihr sind zahlreiche   bespielbare Orgeln untergebracht, unter anderen, die erste Münchner Rokoko-Orgel, die große Dom- Orgel aus Heidelberg (Steinmeyer) und die Orgel aus dem Hamburger Schröderstift. Im gesamten Museumsbereich  sind bis zu 24 bespielbare Orgeln aufgebaut, die derzeit wegen einer größeren Baumaßnahme nicht besichtigt werden können. Zum Schluss der Ausführungen und Vorführung der verschiedenen Orgeln in der Zollingerhalle durch Dr. Sixtus Lampl bedankte sich 1.Vors.  Johann Wölfle für die Führung und die ausgezeichnete Vorstellung der verschiedenen historischen Königinnen der Musikinstrumente.